
In der Welt der okkulten Rituale und dämonischen Beschwörungen spielt die Symbolik der sieben Todsünden eine zentrale Rolle. Jede dieser Todsünden ist nicht nur ein moralischer Fehltritt, sondern wird auch einem spezifischen Dämon zugeordnet, der für diese Schwäche steht. In alten Grimoiren und Magiebüchern, wie dem Dictionnaire Infernal von Collin de Plancy (1863), finden sich detaillierte Darstellungen dieser Dämonen und ihrer magischen Siegel, die bei der Beschwörung unerlässlich sind.
Die Sieben Todsünden – Lateinisch & Deutsch
Die katholische Lehre kennt sieben sogenannte „Hauptsünden“, die als Wurzel aller anderen Sünden gelten. Hier sind sie mit ihrer lateinischen Bezeichnung:
- Stolz (Superbia)
- Geiz (Avaritia)
- Neid (Invidia)
- Zorn (Ira)
- Wollust (Luxuria)
- Völlerei (Gula)
- Faulheit (Acedia)
Diese Sünden gelten als spirituelle Gefahren, die den Menschen von der göttlichen Liebe trennen. Nach katholischer Lehre führen sie – wenn bewusst und freiwillig begangen – zur Todsünde, die den Ausschluss von der Gemeinschaft mit Gott und die Höllenstrafe zur Folge hat.
Dämonen-Zuordnung der sieben Todsünden

Okkulte Traditionen ordnen den sieben Todsünden jeweils einen bestimmten Höllenfürsten zu. Diese Verbindung spielt vor allem in der Dämonologie und bei rituellen Geisterbeschwörungen eine große Rolle.
Liste der Todsünden und zugehörigen Dämonen:
- Luzifer – Stolz (Superbia)
- Mammon – Geiz (Avaritia)
- Leviathan – Neid (Invidia)
- Satan – Zorn (Ira)
- Asmodeus – Wollust (Luxuria)
- Beelzebub – Völlerei (Gula)
- Belphegor – Faulheit (Acedia)
Dämonen und ihre Siegel: Beispiele aus magischen Quellen

Mammon – Dämon des Geizes
Mammon steht für Habgier und materiellen Besitz. In vielen Grimoiren ist sein Beschwörungssiegel unten rechts neben seinem Bild zu finden. Seine Anrufung kann in Ritualen erfolgen, die Reichtum und Macht als Ziel haben.
Belphegor – Dämon der Faulheit
Belphegor verführt Menschen zur Trägheit, Bequemlichkeit und Selbstaufgabe. Auch sein Siegel ist überliefert – ein wichtiger Bestandteil der Zeremonialmagie, wenn man diesen Dämon rufen will.
Asmodeus – Dämon der Wollust
Als Herrscher über sexuelle Begierde und Verführung ist Asmodeus eine zentrale Figur in Liebeszaubern und erotischer Magie. Sein Siegel dient als Zugang zur Beschwörung.
Bibelstellen zu den Todsünden

Zwar erwähnt die Bibel die sieben Todsünden nicht in dieser festen Form, jedoch finden sich zahlreiche Verse, die diese moralischen Fehltritte verurteilen:
- Sprüche 6:16–19 – „Diese sechs Stücke hasst der HERR…“
- Kolosser 3:8 – „Nun aber leget alles ab von euch: den Zorn, Grimm, Bosheit…“
- Matthäus 6:24 – „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“
- Jakobus 1:20 – „Des Menschen Zorn tut nicht, was vor Gott recht ist.“
- 2. Mose 20:17 – „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus…“
Diese Verse verdeutlichen die spirituelle Gefährlichkeit der Todsünden – und liefern Hintergrund für ihre dämonologische Symbolik.
Die Sieben Todsünden in moderner Popkultur
Spätestens durch den Kultfilm „Sieben“ (1995) sind die Todsünden auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Der Film zeigt einen Serienmörder, der seine Opfer entsprechend der sieben Todsünden auswählt – ein düsteres Echo auf das alte Glaubenssystem.
Zitat aus dem Film:
„Die Welt ist ein schöner Ort und wert, dass man für sie kämpft. Ich stimme dem zweiten Teil zu.“
Neue Todsünden? Moderne Erweiterungen
Berichten zufolge denkt der Vatikan über eine Erweiterung der Todsünden nach – angepasst an die Realität des 21. Jahrhunderts. Die „neuen Sünden“ umfassen:
- Umweltzerstörung
- Drogenhandel
- Kindesmissbrauch
- Prostitution
- Genmanipulation am Menschen
- Wirtschaftliche Ausbeutung
- Luxus- und Geldverschwendung
Diese Erweiterung zeigt, dass sich auch moralische Kategorien weiterentwickeln können – während ihre dämonischen Wurzeln in okkulten Kreisen bestehen bleiben.
Fazit:
Wer sich mit Dämonenbeschwörung, den Siegeln der Höllenfürsten oder der tiefen Symbolik der sieben Todsünden beschäftigt, betritt ein uraltes, aber bis heute faszinierendes Gebiet. Ob für rituelle Magie oder zur spirituellen Selbsterkenntnis – das Wissen um diese dämonischen Zuordnungen ist ein zentraler Bestandteil der westlichen Okkulttradition.
