Mabon ist eines der acht Jahreskreisfeste im keltisch-heidnischen und neopaganen Brauchtum. Es markiert die Herbst-Tagundnachtgleiche, einen Moment, in dem Licht und Dunkelheit im vollkommenen Gleichgewicht stehen. Anders als die bekannteren Feste wie Beltane oder Samhain, die stärker im kollektiven Gedächtnis verankert sind, wird Mabon oft unterschätzt. Dabei trägt es eine tiefe symbolische und spirituelle Bedeutung, die sich sowohl in der Naturbeobachtung als auch in magischen Praktiken widerspiegelt.
Ursprung und historische Wurzeln von Mabon

Der Begriff „Mabon“ selbst ist vergleichsweise jung. Er wurde erst in den 1970er-Jahren von dem Wicca-Autor Aidan Kelly populär gemacht, der die Feste des Jahreskreises mit keltisch klingenden Namen versah. Ursprünglich war die Herbst-Tagundnachtgleiche vor allem ein landwirtschaftliches Fest, das die zweite Ernte einleitete. Während Lughnasadh Anfang August den Beginn der Erntezeit markierte, feiert Mabon die Fülle der Felder, Gärten und Obstbäume. In vielen Kulturen finden sich Feste zur Erntezeit – das jüdische Sukkot, das amerikanische Thanksgiving oder die europäischen Erntedankfeste sind Beispiele dafür. In der Hexerei jedoch wird Mabon nicht nur als Dank für Nahrung verstanden, sondern auch als spirituelles Gleichgewicht zwischen Gegensätzen.
Der Name „Mabon“ leitet sich vermutlich von der keltischen Sagengestalt Mabon ap Modron ab, einem „göttlichen Sohn der Mutter“. In Mythen wird er oft als Figur beschrieben, die in der Dunkelheit gefangen ist und wiedergeboren wird – ein starkes Bild für den Übergang von Licht zu Dunkelheit, das Mabon symbolisiert.
Die Bedeutung des Gleichgewichts
Im Mittelpunkt von Mabon steht die Balance von Licht und Schatten. Nur zweimal im Jahr – zur Frühlings- und Herbst-Tagundnachtgleiche – herrscht dieses perfekte Gleichgewicht. In der Hexerei wird dieser Moment genutzt, um das eigene Leben zu betrachten: Wo herrscht Harmonie, wo sind Kräfte im Ungleichgewicht? Die Natur zeigt, dass nach der hellen Jahreshälfte nun die dunkle Zeit bevorsteht. Dies ist kein Grund zur Traurigkeit, sondern eine Einladung, Ruhe, Rückzug und innere Einkehr bewusst zu leben.
Viele Hexen nutzen Mabon, um alte Themen loszulassen, Dankbarkeit zu üben und sich auf den Winter vorzubereiten. Es ist ein Fest der Reflexion: Welche „Früchte“ habe ich in meinem Leben geerntet? Welche Projekte möchte ich abschließen? Welche Energien dürfen ruhen, damit im kommenden Frühling Neues wachsen kann?
Symbolik von Mabon in der Hexerei

Die Symbolik von Mabon ist reich und vielfältig. Typische Themen und Symbole sind:
- Erntegaben: Äpfel, Kürbisse, Trauben, Nüsse und Korn stehen für die Fülle der Natur. Sie werden auf Altären dargeboten oder in Ritualen geopfert.
- Farben: Rot, Gold, Braun, Orange und Dunkelgrün spiegeln die Herbstlandschaft wider und verstärken die Verbindung zur Natur.
- Elemente: Feuer und Erde dominieren, da sie sowohl für Wärme und Licht als auch für die Fruchtbarkeit der Erde stehen.
- Tiere: Raben, Eulen, Hirsche und Bären sind häufige Totemtiere dieser Zeit. Sie verkörpern Weisheit, Rückzug und Schutz.
- Pflanzen: Apfelbaum, Eiche, Weinrebe und Salbei werden mit Mabon assoziiert. Sie sind Heil- und Ritualpflanzen, die den Übergang ins Dunkle begleiten.
Diese Symbolik ist nicht zufällig. Sie hilft Hexen, sich energetisch auf die Jahreszeit einzustimmen und Rituale zu gestalten, die den Kreislauf der Natur widerspiegeln.
Rituale zu Mabon

Rituale sind in der Hexerei ein zentrales Element, um die Verbindung zwischen Mensch, Natur und spiritueller Welt bewusst zu erleben. Mabon-Rituale können ganz unterschiedlich aussehen, doch einige Praktiken sind besonders verbreitet:
1. Dankbarkeitsrituale
Viele Hexen schreiben zu Mabon eine Liste von Dingen, für die sie im vergangenen Jahr dankbar sind. Diese Liste wird entweder verbrannt, um die Dankbarkeit symbolisch ins Universum zu senden, oder aufbewahrt, um in dunklen Zeiten daran erinnert zu werden.
2. Altargestaltung
Ein Mabon-Altar ist meist reich geschmückt mit Früchten, Blättern und Herbstfarben. Kerzen in Rot und Gold symbolisieren das letzte Licht der Sonne, während dunkle Töne die bevorstehende Nacht ehren. Manche Hexen legen auch Fotos von Ahnen oder verstorbenen Angehörigen dazu, da Mabon den Übergang zur Ahnenzeit markiert.
3. Erntemagie
Einfaches Brotbacken, das Segnen von Apfelwein oder das Kochen mit saisonalen Zutaten wird als magischer Akt verstanden. Durch bewusstes Zubereiten und Teilen von Speisen wird die Energie der Ernte geehrt.
4. Meditation und Schattenarbeit
Da das Gleichgewicht von Licht und Dunkelheit zentral ist, widmen sich viele Hexen an Mabon der Schattenarbeit – also der bewussten Auseinandersetzung mit verdrängten Gefühlen oder ungelösten Themen. Meditationen zur inneren Balance sind daher besonders beliebt.
5. Naturverbundenheit

Ein Spaziergang im Wald, das Sammeln von Herbstlaub oder das Beobachten des Sonnenuntergangs gehören ebenfalls zu den gängigen Ritualen. Hexerei muss nicht immer aufwendig sein – oft reicht es, die Natur achtsam zu erleben.
Astrologische Bedeutung
Astrologisch fällt die Herbst-Tagundnachtgleiche mit dem Eintritt der Sonne in das Tierkreiszeichen Waage zusammen. Die Waage ist das Zeichen der Harmonie, Partnerschaft und Gerechtigkeit – Themen, die perfekt zu Mabons Energie passen. Viele Hexen arbeiten deshalb in ihren Ritualen mit astrologischen Korrespondenzen und nutzen die Waage-Kräfte, um Beziehungen zu stärken oder Ungleichgewichte auszugleichen.
Mabon in der Praxis: Tipps für 2025

Da Mabon 2025 in Deutschland am 22. September gefeiert wird, lohnt es sich, den Tag bewusst zu gestalten. Hier einige praktische Anregungen:
- Bereite ein Essen nur mit regionalen Herbstzutaten zu und lade Freunde oder Familie ein.
- Gestalte ein Dankbarkeitstagebuch und schreibe alles auf, was du im vergangenen Jahr erreicht oder erfahren hast.
- Schmücke dein Zuhause mit Herbstblättern, Kerzen und Erntegaben, um die Energie des Festes hereinzuholen.
- Nimm dir Zeit für einen Sonnenuntergang – dieser Moment ist zu Mabon besonders kraftvoll.
- Ziehe Tarotkarten oder Orakelkarten mit der Frage: „Welches Gleichgewicht darf ich in meinem Leben finden?“
Fazit: Mabon als Fest des Dankes und der Balance
Mabon ist ein spiritueller Höhepunkt für alle, die den Jahreskreis feiern oder die Naturverbundenheit in ihrem Leben stärken möchten. In der Hexerei symbolisiert es den Übergang von Licht zu Dunkelheit, den Dank für die Ernte und die Suche nach Balance. Auf Satanshimmel findest du alles über Hexerei. Mehr Infos enthalten die Satanshimmel Magiebücher, die es bei Gruftiladen.de gibt.
