Bislang gibt es keine zuverlässigen wissenschaftlichen Beweise für paranormale Aktivitäten. Viele Menschen berichten jedoch, dass sie paranormale Aktivitäten spüren können. Manchmal ist es einfach nur ein vages Gefühl, dass etwas nicht stimmt oder ungewöhnlich ist, oder dass eine Person in der Nähe anwesend ist. Einige Wissenschaftler haben sich mit Spukgeschichten auseinandergesetzt und sechs mögliche Erklärungen für Spuk zusammengetragen.
1. Schlafparalyse als Erklärung für Spuk
Die Wissenschaft führt viele Berichte über Spuk auf Schlafparalyse zurück. Bei der Schlafparalyse, auch Schlafstarre oder Schlaflähmung, ist die Skelettmuskulatur während des Schlafs gelähmt. Das dient dem Schutz des Körpers, denn es verhindert, dass geträumte Bewegungen tatsächlich ausgeführt werden. Wenn Menschen in den REM-Schlaf (Rapid Eye Movement) eintreten, verhindert ihr Gehirn, dass sich ihr Körper bewegt. In diesem Stadium sind die Betroffenen möglicherweise wach, aber unfähig, sich zu bewegen. Beim Aufwachen verschwindet die Lähmung normalerweise sofort und wird nicht wahrgenommen. Wenn man allerdings plötzlich aus dem REM-Schlaf erwacht, kann es passieren, dass das Gehirn zwar wach ist, der Körper sich jedoch noch im REM-Schlaf befindet. Dann kann man sich nicht bewegen und fühlt sich wie gelähmt. Schlafparalyse ist eine Störung des normalen Schlafmechanismus. Dieser Zustand kann furchterregend sein.
Häufige Symptome einer Schlaflähmung sind laut Wissenschaftlern das Gefühl, dass jemand im Zimmer ist oder einen nach unten drückt. Da der REM-Schlafzustand am häufigsten mit Träumen in Verbindung gebracht wird, können auch Halluzinationen auftreten.
Halluzinationen treten nur in einem kleinen Prozentsatz der Menschen mit Schlaflähmung auf. Aber weil Schlaflähmung ein relativ häufiges Phänomen ist, macht dieser kleine Prozentsatz viele Menschen aus, die berichten, schon einmal einen Geist gesehen zu haben.
2. Elektromagnetische Felder als Ursache für Spuk
Eine weitere wissenschaftliche Erklärung für Geister sind elektromagnetische Felder, die bei Menschen zu einer Stimulation bestimmter Bereiche des Gehirns und Störung der Gehirnsignale führen und so Halluzinationen hervorrufen können.
Die Einwirkung ausreichend starker Niederfrequenzfelder kann zu Schwindel, Lichtblitzen und einem Kribbeln oder Schmerzen durch Nervenreizung führen. Die Einwirkung ausreichend starker Hochfrequenzfelder kann sogar zur Erwärmung des Körpergewebes und zu Gewebe- und Organschäden führen.
An einigen Spukorten haben Forscher Magnetfelder gemessen, die stärker als normal waren oder ungewöhnliche Schwankungen aufwiesen. Die Ursachen dafür waren elektronische Geräte, Gesteinskörper oder Änderungen des Erdmagnetfeldes.
Ein Anteil des Erdmagnetfeldes entsteht durch elektrische Ströme in der Ionosphäre und der Magnetosphäre. Magnetosphäre ist die Region um einen Planeten, die vom Magnetfeld des Planeten dominiert wird. Das magnetisierte Plasma des Sonnenwindes, der jenseits der Magnetosphäre herrscht, staucht diese auf der Tagseite und zieht sie auf der Nachtseite zu einem langen Schlauch. Die dadurch erzeugten magnetischen Stürme führen zu schnellen Schwankungen, welche die Polarlichter erzeugen und sogar Störungen des Funkverkehrs bewirken.
Einige Wissenschaftler vermuten, dass dieses erweiterte Feld, der lange Schlauch auf der Nachtseite, stärker mit dem menschlichen Gehirn interagiert, und das dies der Grund dafür ist, dass Geistererscheinungen vor allem nachts beobachtet werden.
Forscher paranormaler Phänomene betrachten die elektromagnetischen Felder allerdings auch als Beweis für eine übernatürliche Präsenz. Die Geister selbst würden das Magnetfeld erschaffen bzw. verändern.
3. Niederfrequente Schallwellen als Erklärung für Spuk
Der Subbassbereich des Klangspektrums liegt zwischen etwa 20 und 60 Hz. Dies sind die tiefsten Geräusche, die die meisten Menschen wahrnehmen können. Häufig spürt man sie eher, als dass man sie hört. Bei einigen Wissenschaftlern gibt es die Vermutung, dass Geräusche, die für Menschen zu leise sind, um sie zu hören, für Spukerlebnisse verantwortlich sind.
Industrieanlagen, die mit großen Motoren, Pumpen, Walzen, Rotoren und Stanzen ausgestattet sind, erzeugen tieffrequente Geräusche und Infraschall. Auch Autos, Eisenbahnen, Flugzeuge, Ventilatoren sowie Musikinstrumente erzeugen tieffrequenter Geräusche und Infraschall.
Tiere wie Wale, Elefanten, Nilpferde, Giraffen und Pfauen kommunizieren über Infraschall. Die Meister des Infraschalls leben unter Wasser: Wale. Dort breitet sich der Schall um etwa das Vierfache schneller aus als in der Luft. Auch Die die größeren Wildkatzen können Infraschall wahrnehmen. Ein Teil des Brüllens eines Löwen ist Infraschall, was ihnen ermöglicht, miteinander zu kommunizieren.
Die tiefen Frequenzen unter 20 Hz sind für Menschen nicht hörbar und werden nur als Vibration bzw. pulsierend wahrgenommen. Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass Frequenzen um 19 Hertz den menschlichen Augapfel leicht vibrieren lassen und dadurch optische Täuschungen verursachen. Die Tonfrequenz von 18-19 Hz stimmt mit der Resonanzfrequenz der Augen überein und kann daher optische Täuschungen verursachen. Durch ein oszillierendes Bild auf der Netzhaut wird die Sehschärfe gemindert.
Der menschliche Organismus aus vielen Teilchen, schwingenden Bewegungsabläufen und Leerräumen. Menschliche Zellen produzieren Schwingungen und minimale Mengen Strom. Die Zellschwingung liegt im Idealfall zwischen 62 und 65 Hz. Durch Frequenzen verursachte Schwingungen können sich auf unsere körperliche Gesundheit auswirken. Beispielsweise können bestimmte Frequenzen mit bestimmten Organen oder Körperteilen in Resonanz treten und so deren Aktivität beeinflussen oder steigern.
Eine Studie kam zu dem Ergebnis, dass es eine Frequenz um 19 Hz Gefühle von Unbehagen, Furcht und sogar Angst hervorrufen kann. Dazu wurden den Teilnehmern einige Stücke vorgespielt. Ihnen wurde dabei nicht mitgeteilt, welche Stücke einen tiefen 17-Hz -Infraschallton enthielten. Das Vorhandensein des Tons führte dazu, dass eine beträchtliche Anzahl (22 %) der Studienteilnehmer angab, sich unwohl oder traurig zu fühlen, dass ihnen ein Schauer über den Rücken gelaufen sei oder sie nervöse Gefühle wie Ekel oder Angst verspürten.
4. Luftfeuchtigkeit als Ursache für Temperaturunterschiede
In einem Spukhaus gibt es oft einen Raum, der ungewöhnlich kalt erscheint. Menschen, die Spuk erlebt haben, beschreiben häufig plötzliche Temperaturstürze oder lokal kalte Bereiche in einem ansonsten warmen Raum. Oft können Forscher die kalte Stelle auf eine bestimmte Quelle zurückführen, zum Beispiel Zugluft durch ein kaputtes Fenster oder einen Schornstein. Die Wahrnehmung der Temperatur wird außerdem stark von der Luftfeuchtigkeit beeinflusst. Feuchte Luft überträgt mehr Wärme oder Kälte als trockene.
5. Schimmel als Ursache für Spukerscheinungen
Spuk kommt häufig in älteren Gebäuden vor, in denen möglicherweise auch die Luftqualität schlecht ist. Seit langem gibt es Kontroversen über die Auswirkungen der Schimmelbelastung in Innenräumen auf die Funktionen des Gehirns. Einige Forscher machen Schimmel in alten Häusern für paranormale Erscheinungen verantwortlich. Viele der Symptome, die Menschen nach dem Kontakt mit Schimmel verspüren, stimmen mit denen überein, die in Berichten über Geistererscheinungen beschrieben werden. Der in feuchten Gebäuden vorkommende Schimmel Aspergillus kann zu Kurzatmigkeit und einer Entzündung des Sehnervs führen. Symptome einer Sehnervenentzündung sind u.a. dunkle Formen im Sichtfeld der Betroffenen. In einem Laborversuch wurde festgestellt, dass der Schimmelpilz Stachybotrys (schwarzer Schimmel) bei Mäusen ein Gefühl der Angst verursacht.
6. Psychologische Erklärungen für Spuk
Zu den psychologischen Erklärungen gehört, dass Halluzinationen bei Menschen viel häufiger vorkommen, als allgemein angenommen wird. Jeder Mensch kann unter Bedingungen wie Schlafentzug, großem Stress oder hohen Temperaturen anfangen, zu halluzinieren.
Auch die Begleitumstände bei Spuk sind zu berücksichtigen. Wenn man einer Person ein altes Gebäude zeigt und ihr sagt, dass es dort spukt, wird diese jedes kleine Knarren und jede Temperaturveränderung bemerken, die ihr sonst überhaupt nicht aufgefallen wäre.
Fazit
Für manche „paranormalen Aktivitäten“ gibt wohl eine rationale Erklärung, die Ursache anderer Erscheinungen bleibt jedoch weiterhin im Dunkeln. Trotz der Bemühungen vieler Forscher wird es weiterhin Geister geben. Es ist zwar möglich, die Nichtexistenz in speziellen Situationen zu beweisen, zum Beispiel wenn man zeigt, dass ein Behälter bestimmte Gegenstände nicht enthält, aber es lässt sich keine universelle oder absolute Nichtexistenz beweisen. Wenn du dich nicht so leicht erschrecken lässt, kannst du einen Blick in unseren Leitfaden über Okkultismus und Geister- und Dämonenbeschwörung werfen: Die Satanshimmel-Magie-Bücher!
