Die Menschheit glaubte schon immer an eine höhere Macht, und den Gebrauch von Hexenmagie. Zaubersprüche, Flüche und Beschwörungsformeln findet man in allen Kulturen. Im Laufe der Jahrhunderte entstand eine Reihe einflussreicher Manuskripte oder so genannte „Grimoires“. Diese Grimoires sind Bücher mit magischem Wissen, Lehrbücher der Magie. Viele dieser „Hexenbücher“ wurden von Geheimbünden und okkulten Organisationen benutzt, die bis weit ins 20. Jahrhundert Bestand hatten. In diesem Artikel stellen wir sechs Manuskripte vor, die einen faszinierenden Einblick in die Geschichte Magie und des Okkultismus bieten.
Das Grimorium Verum
Das Grimorium Verum ist ein Lehrbuch mit magischen Anweisungen, das erstmals 1517 veröffentlicht wurde und angeblich aus dem Hebräischen übersetzt wurde. Es basiert bis zu einem gewissen Grad auf dem „Schlüssel Salomons“ (Clavicula Salomonis), einem anderen Magie-Buch, über das du auf Satanshimmel.de viele Artikel findest. Das Grimorium Verum enthält Anleitungen zur Beschwörung und Kontrolle von Dämonen und Geistern und wird auch heutzutage noch dazu benutzt, um den Teufel zu beschwören und Dämonen zur Erscheinung zu bringen.
Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Der erste Teil beschreibt die Charaktere und Siegel der Dämonen sowie die Formen ihrer Erscheinung; der zweite Teil enthält eine Beschreibung der übernatürlichen Geheimnisse, die durch die Macht der Dämonen erlernt werden können; und der dritte Teil zeigt die richtige Anwendung. Das gesamte Buch setzt sich aber eigentlich aus zwei Teilen zusammen – dem Grimorium Verum selbst und einem zweiten Teil, der magische Geheimnisse enthält. Der erste Teil gibt dem Magier Anweisungen für die Vorbereitung der Geister- und Dämonenbeschwörung und basiert auf dem Clavicula Salomonis. Er gibt Anweisungen für die Herstellung der magischer Werkzeuge und für die richtige Herstellung eines Pergaments, auf das der Magier geheime Zeichen und Siegel zeichnen muss. Außerdem sind Beschwörungsformeln für die magische Evokation und die anschließende Entlassung der Geister enthalten.
Der zweite Teil beinhaltet einige bewundernswerte Geheimnisse, basierend auf Albertus Magnus, dem „Petit Albert“ (Zauberbuch aus dem 18. Jahrhundert natürlicher und kabbalistischer Magie). Das Werk hat auch einige Kapitel, die man als „weiße Magie“ einstufen könnte.
Das alte Buch „Pseudomonarchia Daemonum“
Das Buch „Pseudomonarchia Daemonum“ (Übersetzung „Falsche Monarchie der Dämonen“) stammt aus dem Jahr 1577. Es enthält die Namen von 69 Dämonen sowie die entsprechenden Stunden und Rituale, um sie zu beschwören. Diese Geister-Liste erschien vorher bereits als Anhang zu einem Buch über Dämonologie und Hexerei von Johann Weyer. Johann Weyer war ein niederländischer Arzt und Okkultist, der im Jahr 1515 in den Niederlanden geboren wurde. Weyer war Schüler von Heinrich Cornelius Agrippa, dem berühmten Okkultisten und Theologen.
Das Pseudomonarchia Daemonum ähnelt der Ars Goetia (das erstes Buch des Clavicula Salomonis). Es ist jedoch älter als die Goetia und unterscheidet sich etwas, denn es enthält nur 69 Dämonen (die Goetia beschreibt 72 Geister). Ihre Reihenfolge sowie einige Eigenschaften der Geister variieren. Den Dämon Pruflas findet man nur im Pseudomonarchia Daemonum. Weyer nennt als Quelle für sein Manuskript das „Liber officiorum spirituum, seu Liber dictus Empto. Salomonis, de principibus et regibus daemoniorum.“ Dieses Werk steht wahrscheinlich in Zusammenhang mit einem sehr ähnlichen Manuskript aus dem Jahr 1583 mit dem Titel „Das Amt der Geister“. Beide Bücher gehen vermutlich auf ein anderes altes Magie-Buch aus dem 15. Jahrhundert zurück mit Titel „Le Livre des Esperitz“ (30 der 47 Geister aus dem Livre des Esperitz sind nahezu identisch mit den Geistern aus der Goetia).
Das alte Magie-Buch „Picatrix“
„Picatrix“ lautet der lateinische Titel eines wahrscheinlich um 1055 verfassten alten arabischen Buches über Astrologie und Okkultismus. Originaltitel: „Ġāyat al-ḥakīm wa aḥaqq al-natīǧatain bi-‚l-taqdīm“, deutsch: „Das Ziel des Weisen“. Es erlangte Berühmtheit aufgrund der Obszönität und Grausamkeit der magischen Rezepte, die es enthält. Man findet darin Zaubersprüche für nahezu jeden erdenklichen Wunsch. Zu den Zutaten für die Rituale gehören Blut, Körperausscheidungen, Gehirnmasse, Haschisch, Opium und psychoaktiven Pflanzen. Die Ritualanweisung für einen Zaubertrank, „um Feindschaft und Zwietracht zu erzeugen“, lautet beispielsweise:
„Nimm vier Unzen Blut eines schwarzen Hundes, je zwei Unzen Schweineblut und -hirn und eine Unze Eselshirn. Misch dies alles, bis alles gut vermischt ist. Wenn du jemandem davon etwas in Essen oder Trinken gibst, wird er dich hassen.“
Picatrix
Die heilige Magie des Abramelin
Das Buch „Die heilige Magie des Abramelin“ wurde in Form einer Autobiographie von einer Person namens Abraham von Worms geschrieben. Abraham war ein deutscher Jude, der vermutlich zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert gelebt hat. Das Buch von Abramelin, dem Magier, handelt von der Weitergabe von Abrahams magischem und kabbalistischem Wissen an seinen Sohn Lamech.
In Ägypten traf Abraham den Magier Abramelin, einen ägyptischen Magier, der in der Wüste lebte. Abramelin hat Abraham die kabbalistische Magie beigebracht und ihm zwei Manuskripte zum Abschreiben gegeben. Die magischen Ziele, für welche die Dämonen eingesetzt werden, sind typisch für Grimoires: Im Buch findet man Rituale, um vergrabene Schätze zu finden, Liebeszauber zu wirken, die Fähigkeit zum magischen Flug und das Geheimnis der Unsichtbarkeit. Im Zauberbuch enthalten ist außerdem ein aufwändiges Ritual zur Beschwörung des Schutzengels, was es ermöglicht, sich mit diesem zu verbinden, geheimes Wissen zu erlangen und Dämonen zu binden. Das Manuskript wurde später in okkulten Organisationen wie dem Golden Dawn (Hermetischer Orden der Goldenen Dämmerung) und Aleister Crowleys Thelema-Orden verwendet.
Das rätselhafte Buch „Ars Notoria“
Das Magie-Buch „Ars Notoria“ ist als Manuskript Teil einer größeren Sammlung alter magischer Manuskripte, die als der „Kleine Schlüssel Salomos“ bezeichnet werden. Das Buch ist heutzutage nahezu unbekannt. „Ars Notoria“ ist eines von fünf Büchern innerhalb der Kleinen Schlüssel Salomons (17. Jahrhundert) und ist unter diesen eines der ältesten und rätselhaftesten. Der Inhalt ist zum Teil weit vor dem 13. Jahrhundert entstanden. Die Formeln sind in mehreren Sprachen verfasst, darunter Hebräisch, Griechisch und Latein. Es ist kein Buch mit Zaubersprüchen oder Rezepten für Zaubertränke, sondern es enthält Gebete, welche die geistigen Kräfte des Magiers stärken sollen. Das Buch ist auch im 21. Jahrhundert noch relevant, da es Techniken enthält, die es dem Praktizierenden ermöglichen, komplexe Themen schnell zu erfassen, beim ersten Lesen zu verstehen und sich später an das Gelesene zu erinnern.
Das weißmagische Buch „Arbatel de magia veterum“
Das Magie-Buch „Arbatel de magia veterum“ ist ca. in den Jahren 1550 bis 1560 entstanden und gilt als eines der einflussreichsten Werke seiner Art. Im Gegensatz zu vielen anderen okkulten Manuskripten, die dunkle Magie und Rituale für schwarze Magie enthalten, enthält das Arbatel weißmagische Anleitungen und Ratschläge für ein ehrenhaftes Leben. Der Schwerpunkt des Arbatel liegt auf der Natur und den natürlichen Beziehungen zwischen der Menschheit und einer himmlischen Hierarchie. Des Weiteren geht es um die Beschwörung der sieben Planetengeister. Jedem dieser Geister ist ein Name und spezielle Eigenschaften zugeordnet. Auf Satanshimmel findest du einen Artikel über die Planetengeister.
Fazit
Viele alte Hexenbücher enthalten Rituale, um Geister und Dämonen zu beschwören. Einen Geist zu rufen und zur Erscheinung zu bringen, ist gar nicht so schwierig. Beachte allerdings, dass dies ein gefährliches Unterfangen sein kann, wenn du dich damit nicht genügend auskennst. Ausführliche Anleitung zur Geister- und Dämonenbeschwörung findest du in den Satanshimmel Magie-Büchern, die es bei Gruftiladen.de gibt. Wirf einen Blick hinein!
