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Die Wilde Jagd (auch bekannt als das Wütende Heer) besteht aus den unglücklichen Seelen von Männern, Frauen und Kindern, die der Tod vor ihrer Zeit ereilt hat. Häufig starben sie einen gewaltsamen, unnatürlichen Tod. Der Begriff "Wilde Jagd" wurde auf Grundlage von Jacob Grimms Deutscher Mythologie (1835) geprägt. Die Mythologie der Wilden Jagd ist in Europa weit verbreitet. Besonders in den Rauhnächten zieht sie umher.

Die Wilde Jagd: Mythologie

Die Wilde Jagd (auch: „das Wilde Heer,“ „die Wilde Fahrt“) ist der Mythologie nach eine nächtliche Prozession von Jägern, Geistern der Toten, Pferden und Hunden. Die Volkssage von der Wilden Jagd ist in vielen Teilen Europas verbreitet. Sie bezieht sich auf eine Gruppe von übernatürlichen Wesen, die gemeinsam über den Himmel fegen. Der Geisterzug zieht mit schrecklichem Gerassel unter Schreien, Johlen, Heulen, Jammern, Ächzen und Stöhnen durch die Lüfte. Er kündigt alle Arten von Katastrophen an, manchmal gilt er aber auch als ein gutes Omen, und zwar, wenn stattdessen liebliche Musik zu hören ist.

Ursprung

Die Wilde Jagd hat ihren Ursprung in der nordischen und germanischen Mythologie. In stürmischen Nächten jagt Odin in Gestalt eines berittenen Jägers zusammen mit einem Rudel bellender Geisterhunde über den Himmel („Odins Jagd“).
Der Geisterzug ist eng mit dem Julfest verbunden. Das Julfest ist ein nordeuropäisches Fest, das je nach religiöser Zuordnung zwischen der Wintersonnenwende und Anfang Februar gefeiert wird. Besonders oft gesichtet wurde das Wilde Heer in den Rauhnächten (zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag). Andere Sichtungen umfassten die Fastnachtszeit, die Quatember-Tage und auch den Karfreitag.
Das Gefolge streift durch die Landschaft und richtet dabei Verwüstungen an. Wer das Pech hat, den Aufmarsch der Geister zu sehen, wird der Legende nach sofort in ein fremdes Land versetzt. Und wer gar ein Wort mit einem Anführer der Wilden Jagd wechselt, ist dem Tode geweiht.

Der Legende nach fallen ungetaufte Tote, insbesondere der Säuglinge, der Wilden Jagd zum Opfer. Früher konnten diese nicht auf geweihtem Boden begraben werden und wurden aus diesem Grund auf der Nordseite des Friedhofs, welcher als unheiliger Ort gilt, beigesetzt. Dort bleiben die Toten an die Erde gebunden, daher sind sie der Legende nach ungeschützt und werden oft von den Geisterhunden der Wilden Jagd in die Hölle gejagt.

Die Teilnehmer an der Wilden Jagd

Es gibt sowohl männliche als auch weibliche Anführer. In der norddeutschen Überlieferung wird die Wilde Jagd oft von Holda, der Göttin der Jagd und der Mutterschaft, angeführt, in Mitteldeutschland von Frau Holle, in Süddeutschland und Österreich von Perchta.

An der Wilden Jagd nehmen vorwiegend Menschen teil, die vorzeitig einen gewaltsamen oder unglücklichen Tod fanden, also solche, die keines natürlichen Todes starben.
In England wird die Wilde Jagd manchmal von Herne, dem Jäger, oder auch vom Teufel höchstpersönlich angeführt. Bei der Verbreitung des Christentums wurden heidnische Gottheiten zu Dämonen und Teufeln degradiert.
Im späten Mittelalter und der Renaissance zur Zeit der Hexenverfolgung umfasste der Nachtzug Hexen und Geister der Toten. Manchmal wurde er von Hekate, der griechischen Göttin der Magie, der Theurgie und der Nekromantie angeführt. Theurgie ist eine Bezeichnung für Rituale und Praktiken, die es ermöglichen, mit Geistern in Verbindung zu treten und von ihnen Hilfe zu erlangen. Nekromantie ist Totenbeschwörung.

Manchmal führt eine Kutsche oder ein Leichenwagen die Wilde Jagd an, in Begleitung von Dämonen und schwarzen Hunden ohne Kopf.
Ein Bericht aus dem 12. Jahrhundert beschreibt die Jäger als 20 bis 30 an der Zahl. Diese saßen auf schwarzen Pferden und schwarzen Böcken. Es war ein Rudel geisterhafter Hunde, die am Boden entlang oder knapp darüber liefen, auf der Jagd nach menschlichen Seelen. Ihr Fell wurde beschrieben als pechschwarz mit stechenden, abscheulichen Augen. Dem Bericht nach war ganze Nacht hindurch die Jagd, das Bellen der Hunde und das Blasen der Hörner deutlich zu hören.

Liste der Anführer der Wilden Jagd

Der Teufel als Anführer der Wilden Jagd
Je nach Überlieferung unterscheidet sich der Anführer des Geisterzuges. Oftmals ist es der Teufel höchstpersönlich. Wie man den Teufel beschwört und wie man einen Teufelspakt schließt, findest du in anderen Artikeln auf Satanshimmel.

Es gibt zahlreiche Anführer der Wilden Jagd. Diese können männlich oder weilblich sein. Der Wilde Jäger tritt manchmal auch alleine auf. Die Namen und Bezeichnungen unterscheiden sich in den verschiedenen Legenden und Sagen:

  • Odin (Wodan, Wotan, Schweden)
  • Herne (England)
  • Arawn (walisischen Mythologie: Fürst der Anderswelt Annwn und Untergebener sowie Gegner des Hafgan)
  • „Der höllische Jäger“ (Hassjäger, Helljäger, Tolljäger, Schimmelreiter, Türst, Elbel)
  • Der weiß gekleidete „Berchtold“ auf einem weißen Pferd, von weißen Hunden begleitet (in Schwaben)
  • Holda (Gestalt der deutschen Mythologie, Göttin der Jagd, wacht über handwerkliche Künste, insbesondere über das Spinnen). In Mitteldeutschland: „Frau Holle“.
  • Hekate (im Mittelalter)
  • Perchta (in Süddeutschland und Österreich)
  • Diana (die römische Jagdgöttin)
  • Hanns von Hackelberg (norddeutsche Sagen)
  • „Der wilde Jäger“ Maltitz (saarländische Sage)
  • Frau Gauden (Prignitz)
  • Dietrich von Bern (Sagenfigur des deutschen Hoch- und Spätmittelalters)
  • Eine Kutsche oder ein Leichenwagen.
Die Wilde Jagd in den Rauhnächten
„La chasse galerie“ (Darstellung von Henri Julien, 1906): Die Kanu-Variante der Mythologie aus Kanada: Dort verschmolz die Legende der Wilden Jagd mit indianischen Motiven. Das Geisterheer zieht in den Raunächten mit einem Kanu über den Himmel und kündigt Unheil an.

Folgen einer Sichtung des Geisterheers

Berichten der heutigen Zeit zufolge, ist die Wilde Jagd besonders oft an Samhain zu sehen. Falls du das Unglück hast, den Geisterzug zu beobachten, dann solltest du dich auf den Boden werfen und das Vaterunser beten. So kannst du verhindern, dass deine Seele von den Höllenhunden entrissen wird. Die Wilde Jagd ist dem Menschen zwar nicht grundsätzlich feindlich gesinnt, dennoch ist es ratsam, sich niederzuwerfen oder sich im Hause einzuschließen und zu beten.

Wenn du die Geister verspottest oder provozierst, so wirst du auf jeden Fall einen Schaden davontragen. Je nach Region hat die Sichtung der Wilden Jagd unterschiedlich Folgen. Einerseits gilt sie als Vorbote für alle Arten von Katastrophen (Kriege, Dürren, Krankheiten etc.), aber sie kann auch den Tod desjenigen bedeuten, der ihr Zeuge ist. Wenn du Zeuge der Wilden Jagd bist, kann es passieren, dass du selbst Teil der Jagd wirst und dann jahrelang mitziehen musst, bis du befreit wirst. Manchmal passiert es auch, dass die Seelen von Schlafenden mitgezogen werden, um an der Jagd teilzunehmen.

Wicca: Rituelle Neuschöpfung der Wilden Jagd

magischer Kreis mit Zeichen und Symbolen
Es gibt viele Möglichkeiten, einen magischen Kreis zu ziehen in Bezug die Durchführung dieses Rituals. Magische Kreise können aufwändig sein, verziert mit geheimen Symbolen oder Zeichen und Siegeln der Geister, oder ganz einfach mit der Hand gezogen werden. Sie werden für viele Rituale der Hexerei und Geisterbeschwörung benötigt. Man findet viele Abbildungen in alten Magie-Büchern. Die Satanshimmel Magie-Bücher enthalten Anleitungen zu diesen alten Riten. Wirf einen Blick hinein!

Praktizierende der Wicca-Religion haben sich für ihre eigenen Rituale von den Legenden der Wilden Jagd inspirieren lassen. Ein Grad ist im Wicca die Bezeichnung für eine Organisationsstufe, die man durch Initiation in diese erreicht. Initiation bedeutet die Zulassung zu den Mysterien und die Aufnahme in einen Geheimbund oder Coven (Hexenzirkel). Man feiert die Initiation in einen der Grade rituell. Dazu benutzt man die Mythologie der Wilden Jagd als Mittel zur Konfrontation mit der Dunkelheit der Natur. Das Ritual beinhaltet unter anderem, dass die Teilnehmer tagsüber durch ein Waldgebiet gehen und diese Aufgabe nachts als Wettbewerb wiederholen. Bei erfolgreichem Absolvieren haben die Teilnehmer das Vertrauen der Waldgeister gewonnen. Sie können Holz von den Bäumen fällen, um daraus zum Beispiel einen Zauberstab herzustellen.

Worte zum Schluss:

Auch wenn bisher nicht viele Menschen die „Wilde Jagd“ mit eigenen Augen gesehen haben, solltest du dir Folgendes merken: Wenn du in den Rauhnächten über dir einen verdächtigen Schatten bemerkst, dann solltest du vorsichtshalber Türen und Fenster geschlossen halten. Vor allem, wenn dieser von entsetzlichem Gerassel, Schreien und Heulen sowie Ächzen und Stöhnen begleitet ist. Alles über Magie, Hexerei und alte Magie-Bücher findest du auf Satanshimmel. Lies hier weiter, was es mit der Geisterstunde auf sich hat!

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