Die „Blutgräfin“ Elisabeth Bathory war eine ungarische Gräfin, die im 16./17. Jahrhundert hunderte junger Frauen folterte und ermordete. Im Jahr 1611 wurde sie für ihre Morde vor Gericht gestellt und anschließend auf ihrer Burg lebendig eingemauert. Man gab ihr den Beinamen „Blutgräfin“.
Elizabeth Bathory und der Vampirismus
Ein Vampir im medizinischen Sinne ist ein Mensch, der einen inneren Drang nach menschlichem Blut hat, welcher jenseits seiner Selbstbeherrschung liegt. Er sucht sich geeignete Opfer, die er in seine Macht bringt und dann anfällt, wobei er sie während oder bereits vor seiner grauenvollen Tätigkeit tötet. Der wissenschaftliche Begriff dafür lautet „Hämatomanie“, was soviel wie „Lust auf Blut“ bedeutet. Echte Fälle von Vampirismus kommen bei uns ausgesprochen selten vor. In den osteuropäischen Ländern dagegen hat sich der Vampirkult besonders stark entwickelt.
In Ungarn, dem klassischen Land für die Umtriebe der ruhelosen Toten, lebte im 16. Jahrhundert die schreckliche Gräfin Elisabeth Bathory. Man sagte ihr sowohl nekrophile als auch sadistische Neigungen nach. Sie wurde für die „Königin der Vampire“ gehalten. Der Legende nach ermordete sie mehrere hundert junge Mädchen und trank deren Blut. Die 1560 geborene Gräfin Bathory wurde im Jahre 1611 vor Gericht gestellt, nachdem man während einer Orgie in ihr Schloss einmarschiert war und festgestellt hatte, dass sie dort Mädchen gefoltert hatte, die im Kerker in Fesseln lagen. Angeblich brauchte sie diese Mädchen dazu, um ihnen je nach Bedarf Blut abzuzapfen. Es hieß, die Blutgier der Gräfin sei wachgerufen worden, als sie in einem Zornanfall ihre Zofe mit einem Kamm verletzte und mit Blut besudelt wurde. Sie habe geglaubt, dass das Blut ihrer Haut wohl bekomme, und habe danach buchstäblich in Blut gebadet.
Die Morde der Elisabeth Bathory
Die Blutgräfin Elisabeth Báthory gilt als bösartigste Serienmörderin aller Zeiten. In Bezug auf ihren zweifelhaften Ruhm als legendärer Vampir wird sie nur von Graf Dracula übertroffen. Elisabeth Báthory wurde 1560 geboren und war mit Aussehen, Wohlstand, einer guten Ausbildung und einer herausragenden sozialen Stellung ein Mitglied der Familie Bathory, die Siebenbürgen als unabhängiges Fürstentum im Königreich Ungarn regierte.
Als sie elf oder zwölf Jahre alt war, wurde Elizabeth Bathory mit Ferenc Nádasdy verlobt. Sie wurde jedoch 1-2 Jahre später von einem Liebhaber schwanger. Ihr Ehemann soll den Geliebten daraufhin kastriert und den Hunden zum Fraß vorgeworfen haben. Das uneheliche Kind der Elizabeth Bathory, eine Tochter, wurde stillschweigend versteckt. Elizabeth Bathory und Nádasdy heirateten 1575. Die Blutgräfin war zu dem Zeitpunkt gerade einmal 14 Jahre alt. Da Elizabeth ihrem Ehemann sozial überlegen war, behielt sie den Nachnamen Bathory, den er zu seinem eigenen hinzufügte. Elizabeth Bathory führte die Ländereien, nahm sich verschiedene Geliebte mit und gebar ihrem Mann vier weitere Kinder. Sie war 43 Jahre alt, als ihr Ehemann im Jahr 1604 starb.
Ihre sadistischen Aktivitäten verschlimmerten sich mit zunehmendem Alter. Der Legende nach folterte und tötete sie gerne junge Mädchen. Zuerst waren diese Dienerinnen in ihren Schlössern oder Töchter der örtlichen Bauern. Später wurden ihr von Adelsfamilien Mädchen geschickt, um diesen gute Manieren beizubringen. Elisabeth Báthory glaubte, dass das Trinken des Blutes von jungen Mädchen ihre Jugend und ihr Aussehen bewahren würde.
Zeugen berichteten, dass die Blutgräfin Opfer erstochen oder sich in Brüste, Hände, Gesichter und Arme gebissen hätte. Sie hätte die Opfer mit einer Schere geschnitten, Nadeln in die Lippen gestochen oder sie mit glühenden Eisen, Münzen oder Schlüsseln verbrannt. Einige ihrer Mordopfer wurden zu Tode geschlagen und andere verhungerten. Dass Elizabeth Bathory im Blut ihrer Opfer badete, scheint der Geschichte aber später hinzugefügt worden zu sein.
Ermittlungen
Ein Pfarrer ging zu den Behörden, die schließlich im Jahr 1610 Ermittlungen einleiteten. Im Dezember des selben Jahres wurden Elisabeth und vier ihrer Lieblingsdiener und Vertrauten verhaftet, denen vorgeworfen wurde, sie seien ihre Komplizen. Die Blutgräfin und ihre Mithelfer wurden vor Gericht gestellt und für schuldig befunden.
Ihre Dienerinnen seien Hexen gewesen, hieß es. Die Komplizen der fürchterlichen Verbrechen wurden enthauptet. Das Gericht verurteilte die Gräfin Elisabeth Bathory aufgrund ihrer Morde zu lebenslänglicher Gefangenschaft, und man ließ sie in ihrem Schlafzimmer einmauern. Sie starb vier Jahre später am 25. August 1614. Elizabeth Bathory wurde 54 Jahre alt.
Es gibt einen interessanten Film von 1970 mit dem Titel „Countess Dracula“ (Gräfin Dracula), dem ihre Lebensgeschichte zugrunde liegt. Wer weiß, wie viele ähnliche Verbrechen unentdeckt geblieben sind – wenn man bedenkt wie oft die bekannten und berüchtigten Verbrecher dieser Art zuschlagen konnten, ehe sie entdeckt und überführt wurden. Die meisten töteten eine unglaubliche Zahl von Opfern, ehe sich die Polizei einschaltete, und manchmal brachte nur ihr ausgesprochen törichtes Verhalten die grauenvollen Taten ans Licht.
Fazit
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