Teufelsbibel (Codex Gigas)
Foto der Teufelsbibel aus dem Jahr 1906. In dem großen Buch sind nicht nur das gesamte Alte und das Neue Testament geschrieben. Insgesamt 14 lateinische Texte befinden sich im Inhalt des Codex Gigas, darunter das Buch „Etymologiae“ Isidors von Sevilla, die „Antiquitates Judaica“ von Flavius Josephus und die „Chronica Boemorum“ des Cosmas von Prag.

Das Buch „Die Teufelsbibel“ steht in dem Ruf, das komplette geheime Wissen seit Beginn der Schöpfungsgeschichte zu enthalten. In der Fachwelt lautet die wissenschaftliche Bezeichnung des Buches mit der großen berühmten Illustration des Teufels „Codex Gigas„.

Die Teufelsbibel oder der Codex Gigas wurde wahrscheinlich im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts im Benediktinerkloster Podlasic auf Pergament verfasst. Der Inhalt des gesamten Buches ist in Latein geschrieben. Es enthält unter anderem sogar das Alte und das Neue Testament. Das Werk gilt als die größte Handschrift des Mittelalters mit ca. 90 cm Höhe, 50 cm Breite, fast 75kg schwer. Daher auch die Bezeichnung „Codex Gigas“. Gigas, griechisch für „riesig“.

Die teuflische Aura:

Im Jahre 1594 wurde es dem Kaiser Rudolph II. geschenkt. Rudolf II. (* 18. Juli 1552 in Wien; † 20. Januar 1612 in Prag) war von 1576 bis 1612 Kaiser des Heiligen Römischen Reichs. Es heißt, er habe seit den 1590er Jahren an Depressionen gelitten. Rudolfs Interesse galt vorwiegend den Künsten und Wissenschaften seiner Zeit. Seine Kunstsammlung ist legendär und war die größte ihrer Zeit. Großzügig förderte Kaiser Rudolph II. die Künste, kaum geringer war sein Interesse an den Wissenschaften: Tycho Brahe und Johannes Kepler, die neben Galileo Galilei die bedeutendsten Astronomen ihrer Zeit waren, fungierten am Prager Hof.

Außerdem beschäftigte er Schwarzkünstler, Nekromanten (Totenbeschwörer) und Alchimisten. Diese Gruppierungen hatten der Teufelbibel schon immer besonders große Aufmerksamkeit geschenkt. Die Anziehungskraft dieses Buches ergibt sich wohl aus der teuflischen Aura, die es umrankt. Auf der Seite 290 findet sich im Inhalt des Buches ein grüngesichtiger, doppelzüngiger, grinsender Teufel. Das Bild des Teufels ist die berühmteste Abbildung in Teufelsbibel, und es ist auch der Grund für den Namen des Werkes. Porträts des Teufels kommen in der mittelalterlichen Kunst häufig vor, aber dieses hier im Codex Gigas ist einzigartig, denn es zeigt ihn allein und besetzt eine komplette Seite.

Düstere Legende um die Teufelsbibel:

Codex Gigas Legende
Der Teufel wird hier dargestellt, allein, in einer leeren Landschaft, umrahmt von zwei großen Türmen. Er hat nur vier Finger und Zehen und trägt ein Hermelin Lenden-Tuch. Das Fell des Hermelins wurde stets als besonders wertvoll erachtet, weshalb diese Tiere lange Zeit gejagt wurden. Hermelin steht in der Regel im Zusammenhang mit Mitgliedern des Königshauses, und seine Verwendung hier betont den Teufel als „Prinz der Dunkelheit“.

Es rankt sich eine düstere Legende um den Codex Gigas: Denn alle 320 eng mit Buchstaben geschriebenen Pergamentseiten wurden von ein und derselben Person geschrieben! Fehlende Seiten: Acht Seiten aus dem Buch wurden nachträglich aus unbekanntem Grund entfernt. Man war der Meinung, diese enorme Schreibleistung könne ein einzelner Mensch nicht vollbringen. So entstand die Vermutung und der Mythos, der Teufel selbst habe die Bibel geschrieben. Der Vermerk im Buch „Hermannus monachus inclusus“, was übersetzt heißt: „Mönch Hermann eingemauert“, war der Grund für die Annahme, die Legende und den Mythos, ein Mönch sei seiner Sünden wegen dazu verurteilt worden, lebendig eingemauert zu werden. Um Buße zu tun, und um der harten Strafe zu entgehen, habe er in einer einzigen Nacht den Codex verfassen wollen.

Der Teufelspakt:

Als er jedoch merkte, dieser Aufgabe nicht gewachsen zu sein, habe er Luzifer höchstpersönlich zu Hilfe gerufen. Luzifer verfasste dann das Manuskript in teuflischem Tempo. Nebenbei verhöhnte der gefallene Engel Luzifer alle Christenmenschen, indem er ein ganzseitiges Selbstportrait zwischen den Inhalt der Texte mogelte. Als Gegenleistung für das Werk verkaufte der Mönch dem Teufel angeblich seine Seele (mehr über den Pakt mit dem Teufel *klick hier*).
Die Teufelbibel mitsamt der Legende war so faszinierend, dass sie von vielen Gelehrten studiert wurde. Auch der Autor Richard Dübell war von der Geschichte begeistert und verfasste einen historischen Roman mit dem Titel: „Die Teufelsbibel“.
Das ungewöhnliche Werk „Ein großes Buch, welches der Teufel einem vermauertem Mönche gebracht“ befindet sich heute in der königlichen Bibliothek in Stockholm.Die Teufelsbibel gibt es aufgrund Größe und Gewicht (siehe Abbildungen) auch nicht zu kaufen oder als PDF zu lesen. Sie ist auch nicht zu verwechseln mit dem Buch „Die Satanische Bibel“ von Anton Szandor Lavey. Diese findet Ihr im Shop oder bei Gruftiladen.de 😉

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